von Bream_Ol » Freitag 5. Februar 2010, 22:46
Also bei mir ist das so, das alle meine männlichen Vorfahren irgendwie mit dem Angeln oder Fischen zu tun hatten. Sprich, es waren einige Berufs- und auch Nebenerwerbsfischer darunter. Ich hab das Fischen also praktisch sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen.
Das erstemal mit zum Fischen war ich, als ich man gerade laufen konnte. Hab da allerdings noch nicht geangelt, sondern bin den anderen gewaltig auf den Sack gegangen mit Fragen und hab denen ihre Verpflegung weggefressen ;-) Naja, von da an war ich (fast) immer mit dabei, wenn ich nicht grad verpennt hatte, denn der Alte ging immer früher aus dem Haus, wohl in der Hoffnung, das ich noch schlafen würde....... Denkste ;-)
Zwischenzeitlich war ich dann auch mit Haselnussstock und geklauten Haken und Würmern unterwegs, um Stichlinge zu ärgern.
Mit 10 Jahren durfte man bei uns in den Verein eintreten und von da ab war ich kaum noch irgendwo anders, als am Wasser, zu finden. Wir mussten uns nur einen erwachsenen Angler suchen und den fragen, ob wir unter seiner Aufsicht angeln durften. "Klar, aber geht da ein Stück weiter, damit ich ein bißchen Ruhe vor Euch habe! " Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.
Ja, und unser Gerät damals ?
Darf man kaum erzählen... Bambusruten, 4-5 Meter lang, vom Eisenwarenhändler im Ort. Die waren bei ihm auf dem Dachboden gelagert, in voller Länge. Die wurden direkt in Transportlänge geschnitten und mit Messinghülsen versehen, die der Händler natürlich auch passend hatte. An die Spitze kam ne Drahtöse, ein wenig von der Spitze abwärts wurde ein Holzspan angewickelt, in den die Angelschnur eingehängt wurde. Rolle ?? keine! Hauptschnur war 0,35 bis 0,40mm stark. Gefangen haben wir damit alles, was Schuppen hatte.
Das waren oft nicht kleine Fische.
Futter ? Weizenkleie mit Anisöltropfen und eventuell Kartoffeln dazu.
Ja.... so fing das an und hat mich bis heut nicht losgelassen. Wobei das Fischefangen mittlerweile nicht mehr immer der alleinige Hauptgrund ist, zum Angeln zu gehen.
Was kann es schöneres geben, als in Norwegen in einem eiskalten Lachsfluss zu stehen, rund um einen herum springen die Lachse und Du versuchst, einen von denen an Deine Fliege zu bekommen. Oder um kurz nach Mitternacht in einer ruhigen Bucht sich still am Sonnenaufgang zu erfreuen, um plötzlich zu erschrecken, weil direkt neben Deinem Boot ein Schweinswal bläst ;-)
Essen, Schlafen, Fischen, sonst noch was ??
